Informationen für Lehrer und Erzieher zur Unterstützung der Schüler mit Prader-Willi Syndrom (Auszug)
Barb Dorn: PWSA USA 1998
übersetzt: Verena Wanker-Gutmann
Unterstützung beim Erlernen von sozial angepasstem Kommunikationsverhalten: Augenkontakt, wie beginnt man ein Gespräch etc....
schwaches Kurzeitgedächtnis.
(Schwierigkeiten vor allem mündliche Anweisungen zu behalten - kann zu Missverständnissen führen - der Schüler sei ungehorsam - vielleicht versteht er nur einen Teil der Anweisung)
Strategien um das Kurzzeitgedächtnis zu fördern:
Unterstützend
Der Schüler hat Bedürfnis nach Routine, Gleichförmigkeit und konstantem Lernumfeld
Unterstützend: Pläne, keine leeren Versprechungen, “Warnsignale” wenn Zeit abgelaufen z.B. nur noch 10 min.)
Probleme bei Interaktionen mit Gleichaltrigen
Unterstützend:
Von Anita Hütter
Verhalten wird stark beeinflusst und gesteuert von der Umwelt. PWS Betroffene brauchen einen geregelten, gut strukturierten Tagesablauf.
Routine ist wichtig!
Unerwartete, plötzliche Veränderungen bringen sie in eine enorme Stresssituation.
Ebenso verlieren Menschen mit PWS leicht die Fassung, wenn sie etwas als falsch oder ungerecht empfinden.
Es kann zu Beharrlichkeit, Verweigerung und Wutausbrüchen kommen.
Experten sprechen hier von einem
„plötzlichen Gewitter im Kopf“.
Solche Ausbrüche sind aber immer als ein Zeichen großer Hilflosigkeit zu werten.
Man muss darauf achten, dass Wutausbrüche die Ausnahme bleiben, da sie für die Betroffenen sehr belastend sind und weitere negative Reaktionen mit sich bringen können.
Zwangscharakter (Drohungen, Befehle, Streit,…) führt bei PWS fast immer zu negativem Verhalten (Verweigerung, Wutausbruch).
Das Ausschalten von Zwang ist jedoch nicht gleichbedeutend mit dem Verzicht auf Einhalten bestimmter Regeln.
Einsatz von Lob und Anerkennung
erweisen sich als besonders wirkungsvoll, um positives Verhalten zu erreichen (Augenkontakt, Lächeln,…).
Setzt man diese Mittel richtig ein, können viele Ausbrüche verhindert werden.
Bei einem Wutausbruch soll man nicht versuchen zu beruhigen oder zu argumentieren (zu erregt!).
Am Besten ist es, den Betroffenen für eine gewisse Zeit allein zu lassen (ignorieren).
Merkt man, dass eine Beruhigung eingetreten ist, gemeinsam besprechen, wie man die Situation hätte meistern können, die zum Wutausbruch geführt hat (welche Möglichkeiten, Alternativen gibt es?).
PWS Personen haben Schwierigkeiten beim Lösen von Problemen – Hilfestellung anbieten!
Die guten Eigenschaften aufzeigen und hervorheben (was kannst du besonders gut, wo bist du eine große Hilfe für uns,…), das Selbstwertgefühl wieder stärken.
Zu wissen, es ist jemand da (Vertrauensperson), der mir bei Problemverhalten hilft, der versteht warum es so ist, gibt große Sicherheit.