Österreichische Gesellschaft Prader-Willi Syndrom PWS Selbsthilfegruppe von Betroffenen für Betroffene

10 Jahre PWS Austria – Jubiläumsfest in Tiefengraben am Mondsee (OÖ) 5.-7. September 2008

10 Jahre PWS Austria – Jubiläumsfest in Tiefengraben am Mondsee (OÖ)  5.-7. September 2008

Vom 5. bis 7. September 2008 wurde an den Mondsee zu einem Jubiläum eingeladen: Es gibt das 10-jährige Bestehen von PWS AUSTRIA zu feiern.
Dazu sind Elternexperten und PWS Experten aus ganz Österreich angereist, um mit einem vielseitig bunten Programm die Pionierarbeit der vergangenen 10 Jahre zu würdigen. Selbstverständlich waren die vom PWS betroffenen Kinder und Geschwister mit dabei, es hieß ja auch in der Ausschreibung: 11. PWS AUSTRIA -Familientreffen!

Aus diesem Anlass sei es mir gestattet, die Experten, die PWS Kinder und Jugendliche seit vielen Jahren betreuen und während der offenen Fragestunde anwesend waren, hier noch einmal vorzustellen.

Frau Dr. Barbara Utermann
arbeitet am Institut der medizinischen Biologie und Humangenetik der medizinischen Universität Innsbruck in der genetischen Untersuchungs- und Beratungsstelle.
Frau Dr. Utermann hat sich 1997 spontan bereit erklärt, mit Verena Wanker-Gutmann die 1. Österreichische Selbsthilfegruppe PWS zu gründen.

Herr Universitätsdozent Dr. Olaf Rittinger
ist Kinderarzt und Humangenetiker. Er leitet die Klinische Genetik an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde der Paracelsus Privatmedizinischen Universität an den Landeskliniken Salzburg.

Frau Dr. Maria Huber
Klinische Psychologin und Psychotherapeutin
Universitätsklinik für Hals-Nasen- Ohren. Cochlea Implantat Zentrum.

Frau Oberärztin Dr. Brigitte Kaiser
arbeitet an der Universitätsklinik für Orthopädie an den Salzburger Landeskliniken in der Abteilung für Kinder-und Neuroorthopädie

Dr. Verena Wanker-Gutmann
Betroffene Mutter von Elisa (18 Jahre)

1998 gründet Verena Wanker-Gutmann zusammen mit Ehemann Max Wanker die Österreichische Gesellschaft Prader Willi Syndrom,
deren Vorsitz Frau Verena – Wanker 10 Jahre inne hat.

 

Die offene Fragestunde

Es gibt Fragen, die immer wieder um den subtilen Komplex des genetischen Defektes kreisen. Dabei wird deutlich, wie jung die Forschung dieser genetischen Auffälligkeit ist. Sie steckt sozusagen noch in den Kinderschuhen, was aber die Zusammenarbeit von „Pionieren“ sehr verbindet und für direkten Austausch sorgen kann.
Und diese engagierte Zusammenarbeit von allen Experten in Wissenschaft und Praxis wird während der Fragestunde und vor allem während des Familienwochenendes spürbar vorgelebt.
Von außen betrachtet drängt sich das Bild von einem „an einem gemeinsamen Haus bauen“ auf:
der Name des Hauses ist bekannt, die Grundrissgröße scheint sich ständig zu erweitern, die Bausteine werden professionell von allen auf Qualität und neuestem Standard überprüft und praxisnah angepasst.
Welche Höhe, Ausmaße das gemeinsame Bauwerk erreichen wird, ist kaum abzuschätzen. Das kann auch mit den Vernetzungen der internationalen „Baugemeinschaft“ auf dem gesamten Globus zusammenhängen.
Und außerdem kommt ständig Nachwuchs zum Mitbauen. Dieser Nachwuchs, der den Weg zur „Baustelle“ gefunden hat, braucht Einweisung für einen Platz beim Mittun, um auch am Expertenwissen partizipieren zu können.

Während des Austausches wurde deutlich, dass alle Pioniere durch noch wenig bekannte Koordinaten den Kurs finden und halten wollen, müssen.
Die Fragen der Elternexperten drehen sich auch immer wieder um:

In diesem Zusammenhang wird auch klar benannt, dass die Information und Vermittlung über PWS Besonderheiten immer wieder neu in die unterschiedlichen Berufsgruppen,(Hausärzte, Psychologen, Erzieher, Lehrer, soziale Dienste,…) die Nachbarschaft, die Umwelt transportiert gehört – zur Aufklärung und zum Verständnis für PWS relevanten Verhaltensweisen.
Die offene Fragestunde hat deutlich werden lassen, wie kompetent und vertrauensvoll der Austausch der Expertenteams verläuft.

 

Das Fest und die Festlichkeit

Für Spiel und Spaß und Kreativität hat im Garten und auf dem Hof ein Spielbus gesorgt, der viel Kontakt unter allen Kindern ermöglichte.

Am späten Nachmittag führten die flying edies eine unglaublich temporeiche, clowneske Artistik auf Trampolin und Kasten, Dynamik in Fliegen und Fallen, alterslos…..vor.
Später im Saal zeigten sie Artistik und Dynamik in der Konzentration: eine verblüffend perfekte Show, die beispielhaft für Integration „steht“, es wurden Skulpturen, Pyramiden aufgebaut, abgebaut, ruhig, konzentriert, sicher,
wie funktioniert so etwas? Jeder an seinem wichtigen Platz -mit Leichtigkeit und Selbstvertrauen- einfach vorbildlich. Die Zuschauer waren so begeistert, dass um Wiederholung gebeten wurde.

10 Jahre Aufbau der PWS Selbsthilfegruppe oder 10 Jahre Bauzeit, da gibt es viele zu würdigen. Die Zeremonie für die Wertschätzung haben alle auch hier so herzlich, warm mitgestaltet. Sichtbar lange hält die Sonnenblume, die Patricia hergestellt hat. Wie viele waren in dem Strauß?
Hemmas Herren haben mit ihrer differenzierten Musik zum Tanz eingeladen und für einen harmonischen Ausklang gesorgt.
Ich danke allen für das erfahrungsreiche Wochenende, die Herzlichkeit und Offenheit und wünsche Ihnen, dass es gut weiter geht beim Bauen….

Frauke Schultz.

Paar- u. Familientherapeutin
Supervisorin
Befreundet mit Elisa W. seit ihrer Geburt

Die mobile Version verlassen